Disclaimer: Dieser Beitrag über unseren Roadtrip beinhaltet unbezahlte Werbung, da wir den ein oder anderen Tipp auch namentlich nennen. Diese “Anzeigen” wurden mit einem Stern * markiert.
Schon im Vorhinein wusste ich, dass dieser Post lange werden würde – so lange hab ich dann aber doch nicht erwartet. Beim Schreiben sind mir aber immer weitere Dinge eingefallen, die bei uns schief gegangen sind – oder schief gegangen wären, wenn wir sie nicht beachtet hätten. Darum wollte ich euch natürlich keinen der Tipps vorenthalten und präsentiere euch hiermit die volle Liste. Wenn ihr lieber unsere persönliche Roadtrip-Geschichte lesen wollt, klickt einfach HIER.
Das Reisen mit dem Auto
Da das Zugnetz leider nicht so gut ausgebaut ist und die Fahrt mit dem Bus ewig dauern könnte, haben wir beschlossen, mit dem Auto zu fahren, um so auch flexibler zu sein und außerdem Berge und Nationalpark genießen zu können. Aber mit einem Roadtrip kommen natürlich auch viel mehr Verantwortung und Dinge, die man beachten muss. Wenn ihr euch also auch für ein eigenes Fahrzeug entscheiden solltet, unbedingt weiter lesen.
- Früh genug los fahren und mit mehr Zeit rechnen.
Auch wenn der Routenplaner sieben Stunden für euren Roadtrip berechnet – oft können daraus sogar 14 werden. Immer mehr einrechnen, den Anreisetag gar nicht als Tag einplanen, da er nicht nur angebraucht sein wird, sondern oft komplett flach fällt. Und je früher ihr los fährt, desto besser (nein, Mitternacht ist nicht zu früh). - Grüne Karte nicht vergessen!
Meeeeega wichtig! Bei der Einreise nach Bosnien, Montenegro und viele andere Länder wird immer wieder die grüne Versicherungskarte verlangt. Sieht aus wie ein Stück grünes Kopierpapier mit ein paar Buchstaben, ist aber enorm hilfreich, wenn man nicht gleich an der ersten Grenze umkehren will. - Spritpreise vergleichen.
Je nach Land und Währung können die Spritpreise sehr stark variieren. Darum unbedingt vorher schauen, wo man am besten komplett voll tanken soll und wo nur so viel, dass man auch wieder ausreisen kann. Und grundsätzlich gilt: Auf Autobahnen ist es am teuersten, egal wo! - In Landeswährung bezahlen.
Vor allem bei größeren Beträgen (wie eben beispielsweise volltanken) ist das Bezahlen in Landeswährung von großem Vorteil. Denn auch wenn viele Tankstellen in Bosnien und ähnlichen Ländern Euro nehmen, verrechnen sie oft Pseudoumrechnungsgebühr oder sagen einfach randomly irgendwelche Preise (denn einen Beleg haben wir natürlich nie bekommen). - Maut einberechnen.
In Bosnien und Montenegro kommt man hier recht billig davon, da es kaum bis überhaupt keine Autobahnen gibt (und sich die Gebühren, die verrechnet werden, sehr in Grenzen halten), aber in Kroatien kann man hier schon ganz schön Geld raus werfen. Zwanzig bis dreißig Euro sind da für längere Strecken keine Seltenheit. - Energie gut einteilen.
Dies ist wirklich auf die körperliche Energie bezogen: Vor allem bei Nachtfahrten ist es mega wichtig, dass immer schön eingeteilt wird, wer fährt, wer am Beifahrersitz wach bleibt und wer am Rücksitz schlafen darf. Idealerweise tauscht ihr dann so, dass die Person am Rücksitz (oder eine von ihnen) als nächstes Fahrer(in) ist.
- Einen Unfallbericht ins Auto legen.
Als mein Vater darauf bestand, mir noch einen Unfallbericht ins Auto zu legen, war meine erste Reaktion “den werd ich wohl hoffentlich nicht brauchen”. Denkste! Es muss nur ein anderes Auto blöd zurück schieben, dich übersehen und auch wenn (glücklicherweise) nur Sachschäden entstehen: In Versicherungsangelegenheiten ist es so viel einfacher und sicherer, wenn du einen Unfallbericht in deiner Sprache ausgefüllt übergeben kannst, vor allem, wenn es sich um Unfälle mit oder in anderen Ländern handelt. - Sich über Grenzen informieren.
Oder besser einfach wissen: An der Grenze nach Gacko und Kazanci könnte man Probleme haben, wenn man nicht aus Bosnien oder Montenegro kommt. Denn obwohl sie sowohl auf Google Maps, als auch auf diversen Landkarten als internationale Grenze angeführt ist, wurden wir nicht durchgelassen und mussten 50 Kilometer zurück fahren (und von dort aus einige weitere in eine andere Richtung). 50 Kilometer mag jetzt nicht so viel klingen. Aber insgesamt haben wir dadurch mehr als drei Stunden verloren, da die Straßen mehr als zu wünschen übrig ließen. - Vorsichtig fahren.
Mag sehr obvious klingen, aber ich muss es noch einmal betonen: Wie auf den Bildern oben zu sehen, sind vor allem die bosnischen Straßen sehr abenteuerlich. Extreme Schlaglöcher, Staub, fehlender Asphalt und Kühe nach jeder Kurve sind keine Seltenheit.
(Vegan) Essen am Balkan
Dass das vegane Speisen in den montenegrinischen Bergen schwierig sein wird, haben wir uns natürlich schon im Vorhinein gedacht. Was uns aber überrascht hat: Selbst für “Omnivoren” war jeglicher Restaurantbesuch enttäuschend. Ich werde es also gleich spoilern: Gut essen am Balkan ist gar nicht so einfach!
Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege – und ja, unser Roadtrip hat nur 10 Tage gedauert und wir hatten vielleicht einfach nur großes Pech – aber bis auf ein ganz süßes Restaurant in Kroatien hat uns leider keines wirklich überzeugt (und hier rede ich nicht nur von den Veganerinnen unter uns). Tipp #1 also:
- Keine großen Erwartungen haben!
Je niedriger die Erwartungen, desto geringer die eventuelle Enttäuschung. - Vor allem in kleineren Dörfern besser ein Apartment / einen Campingplatz mit Küche buchen.
Dies gilt vor allem für alle VeganerInnen oder Leute mit anderen besonderen Speisewünschen. Eifreie Pasta und Tomatensauce oder glutenfreien Polenta / Reis und Gemüse gibt es auch hier im Supermarkt und im größten Notfall könnt ihr euch einfach ein kleines Mittagessen “zusammenstoppeln”. - In Restaurants auf Nudeln, Pizza ohne Käse und Beilagen setzen.
Auch dies gilt natürlich vorwiegend für die Veganer und Veganerinnen unter euch. Vor allem Pommes und Krautsalat werdet ihr (fast) überall finden.
- Kleiner Vegan-Tipp für Sarajevo: Falafel Restauran*
Grundsätzlich waren wir nie wirklich zufrieden mit den Restaurants, die wir besucht haben. Hier lag es aber nur an der grauenhaft kalt eingestellten Klimaanlage und dem etwas strengeren Geruch (der auch von den Gästen kommen hätte können). Das Essen im Falafel Restauran ist nämlich wirklich lecker, vor allem verglichen mit den anderen Speisen, die wir so bekommen haben. Es gibt ein ausgeprägtes veganes Angebot, Fleisch wird gar nicht serviert. Perfekt, um mit mehreren Leuten ganz viel auszuprobieren, denn Mezze gibt es hier in jeglicher Variation. Einen kleinen Einglick in die Speisekarte gibt es hier*. - Burek mit Kartoffeln probieren.
ACHTUNG! Ich glaube kaum, dass ihr wirklich vegane Bureks finden werdet. Wir haben auf diesem Roadtrip aber mal eine Ausnahme gemacht, da es sonst kaum Alternativen gab und in Bäckereien einfach nicht nachgefragt, ob sich Ei oder Milch im Teig befinden. Zumindest vegetarisch sollten aber die Teigschnecken mit Spinat (hier ist aber oft auch Käse dabei) und die mit Kartoffeln sein. Wir haben uns daher immer mal wieder für Kartoffelburek entschieden. Laut Internetrecherche soll es übrigens auch komplett vegane, unbestrichene Brueks geben, wenn ihr also auch im Urlaub super-streng sein wollt, könnt ihr ja mal euer Glück probieren :) - Allgemein Bäckereien am Balkan.
Bis auf Kroatien sind sie alle super billig und man bekommt Gebäck für unter 30 Cent. Sehr lecker waren hier zum Beispiel süße Sesamringe in Sarajevo. - Nichts bestellen, das nicht auf der Karte ist.
Es gibt hier natürlich bestimmt Ausnahmen. Aber wir waren in einem sehr preisgünstigen Restaurant, in dem wir einen veganen Tagesteller empfohlen bekamen, der im Endeffekt nicht nur mehr als dürftig war, sondern auch noch das dreifache von anderen Gerichten kostete. Hat sich in keinem Fall ausgezahlt.
Unterkünfte finden und lieben
Grundsätzlich ist das Schlafen in Ländern wie Bosnien oder Montenegro wirklich sehr sehr billig. Kroatien, als Urlaubsland Nummer Eins (vor allem für Österreicher und Österreicherinnen), hat da schon ganz andere Preisklassen. Dies ist unbedingt zu beachten, wenn es ums Planen geht. Und natürlich kommt es auch auf den Zeitpunkt an, wann du suchst und buchst. Darum wäre mein erster Tipp:
- Den Kroatienaufenthalt sehr früh buchen.
Natürlich kann man auch last minute Angebote finden, aber grundsätzlich ist in Kroatien immer alles sehr früh ausgebucht. Wirklich preisgünstige Unterkünfte sind daher extrem schwer zu finden, wenn man einmal spät dran ist. - Spontan sein.
Vor allem in den montenegrinischen Bergen hätten wir dafür auch sehr spontan sein können. Es gibt so viele Übernachtungsmöglichkeiten, die meisten davon extrem preiswert. Zwei Nächte haben wir zB. auf einer Farm verbracht und auch wenn die Räumlichkeiten nicht das Gelbe vom (veganen) Ei waren, der Preis mit 30 Euro für eine Fünfer-Unterkunft war doch unschlagbar. - Den August meiden.
Egal wo ihr hin fährt: Der August ist absolute Hochsaison. Es sind nicht nur die meisten Unterkünfte ausgebucht, sondern auch noch teurer als in anderen Monaten.
- Sich nicht blind auf die angegebenen Preise verlassen.
Vor allem via Airbnb* hatten wir desöfteren Probleme in Montenegro, da angegebenen Preise für die Unterkünfte anscheinend nicht stimmen würden, obwohl wir genau für unsere Situation gebucht hatten (einmal sei der Preis im August höher als angegeben, einmal hätten wir nur für zwei gebucht, obwohl wir drei wären, usw.). Um unnötiges Bezahlen von Stornogebühren zu vermeiden, empfiehlt es sich also, unbedingt noch einmal nachzufragen (sofern sie einen verstehen). - Zu zweit oder zu viert reisen.
Natürlich ist das kein Tipp, der euch wirklich beeinflussen sollte. Auch wir waren zu dritt und würden es auch im Nachhinein nicht anders machen. Aber Fakt ist, dass es schwieriger ist, für drei Leute eine geeignete Unterkunft zu finden, als für eine gerade Zahl. - Nur wild campen.
Wie oben erwähnt: Im Durmitor-Nationalpark soll es vor allem im Camper einfach und legal sein, wild zu campen. Es könnten zwar Gebühren eingefordert werden, diese sollen aber angeblich nicht so hoch sein. Ganz anders aber beispielsweise kroatische Campingplätze: Für den Preis, den man zu dritt zahlen müsste, kann man sich ein Apartment auch nehmen. - Sarajevo mit Ausblick genießen.
Die einzige Unterkunft, die wir wirklich von ganzem Herzen weiter empfehlen können, ist DIESE* in Sarajevo. Es hat einfach alles gepasst, die Gastgeber und Gastgeberinnen waren extrem lieb und der Ausblick war traumhaft.
Packen und auf den Roadtrip vorbereitet sein
Nachdem wir euch also über alles informiert haben, das wir auf unserer Reise lernten, wollen wir euch nur noch unsere Packliste mit auf den Weg geben, die sich als sehr hilfreich erwiesen hat. Und in ein Auto passt ja zum Glück ganz viel rein.
- KLEIDUNG
Unterwäsche
Kurze Hosen
T-Shirts oder Tops
Lange Hose
Windjacke
Schuhe (1x Sandalen, 1x Turnschuhe)
Regenmantel - STRAND UND NATUR
Sonnenschutz (Hut, Sonnencreme)
Bikini / Badeanzug / Badehose
Badetuch + Strandtuch
Rucksack fürs Wandern - HYGIENE
Zahnpasta und Zahnbürste
Seife / Shampoo / Duschgel
Handtuch
Medikamente und Hygieneartikel nach Eigenbedarf
- SPASS
Spiele (wir empfehlen ein Quizspiel, Scrabble und Munchkin, da sie super universell und für alle sind)
Bücher
Musik und Hörbücher für die Autofahrt
Yogamatte - ELEKTRONISCHE HILFSMITTEL
Telefon + Ladegerät
Kamera + Ladegerät (so leicht wie möglich)
Analoge Kamera oder Einwegkamera - YUMMY
Snacks (wie Maiswaffeln, Zwieback, Obst,…)
Frühstück für die Anreise
Wasser
Vegane Notration (ungekühlt haltbare Notgerichte wie Laibchen oder Würstchen) - DOKUMENTE, RECHTLICHES UND NÜTZLICHES
Reisepass
Führerschein
Warnweste (eine pro Person)
zweites Lichterset für Auto
Grüne Karte für Auto (siehe “Das Reisen mit dem Auto”)
Landkarte (ja Google Maps hilft nicht immer)
Google Maps Offlinekarten
Unfallbericht (siehe “Das Reisen mit dem Auto”)
Zum Abschluss wünsche ich euch nur noch ganz viel Spaß, viel Freude auf eurem Roadtrip und rate euch: unbedingt mal Neues ausprobieren! Unsere Wanderung auf den Savin Kuk in Montenegro war eines unserer absoluten Roadtrip-Highlights und das, obwohl wir eigentlich keine großen Wanderer und Wanderinnen sind.
Ein letzter Tipp: Wenn ihr nicht mit einem eigenen Auto fahren könnt, könnt ihr euch auch bei KAYAK nach einem Mietwagen umsehen.
Credits
Idee, Text: Diana Ranegger | Bilder: Clarissa Kober und Diana Ranegger
*unbezahlte Werbung
Ohje…ich hoffe, Ihr besucht mit Eurem kulturellen Hintergrund nicht weitere Länder…ohne Worte….Sachsen Anhalt ist auch schön!
Hey hey, wir sind uns jetzt nicht sicher, was du genau meinst, kannst du uns das nochmal erklären bitte? :)