Wer kennt es nicht: Man findet den unglaublichsten Vintageschatz auf dem Dachboden der Oma, probiert ihn an — er passt — betrachtet sich im Spiegel — sieht super aus — kommt mit der Nase ein wenig zu nah an das Material… Okay wow.
Schlechte Gerüche gehören zu alten Kästen wohl genau so wie zu großen Flohmark-Stapeln und sind oft hartnäckiger als Flecken auf der weißen Bluse. Durch jahrelange Erfahrung und vielviel Ausprobieren haben wir aber gelernt, wie man modrige oder andere schlechte Gerüche entfernen kann und dass Waschen allein leider nicht immer die Lösung ist. Heute geben wir euch also ein paar Tipps und Tricks, wie ihr eure optisch einwandfreie Kleidung vor der Mülltonne bewahren könnt.
Ein kurzer Überblick über unsere liebsten Methoden:
- Kleidung waschen
- Essig, Natron und Backpulver helfen gegen schlechte Gerüche
- Kleidung erneut waschen
- Wäsche auslüften
- Wäsche einfrieren
- Wäsche mit Spray behandeln
- Kleidung mit Dampf steamen
- Gerüche mit Kaffee neutralisieren
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Kleidung waschen, um schlechte Gerüche zu entfernen
Zuerst das Offensichtliche: Um Gerüche wie Rauch, Moder oder Essen aus deiner Kleidung zu entfernen, erst mal in die Waschmaschine damit. Dafür passendes Waschmittel verwenden — unsynthetisch, aber gerne mit natürlichem Duft. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann natürlich auch ätherische Öle oder einen ähnlichen Duft zur Wäsche geben. Vorsicht nur bei Zitrusöl: Dieses kann nämlich Plastik auflösen. Relativ unideal in einer Waschmaschine.
Oh und Achtung: Hast du Stücke, die besonders intensiv riechen, wasche sie lieber erst mal allein. Ja, es ist nicht das umweltfreundlichste, eine quasi unbefüllte Maschine einzuschalten, aber du wirst keine Freude daran haben, wenn nach der Wäsche alle Kleidungsstücke nach Dachboden riechen. Vor allem zu Beginn breiten sich die Gerüche nämlich besonders gerne auch auf andere Kleidungsstücke aus.
Essig, Natron und Backpulver gegen unangenehme Gerüche
Als Geruchsneutralisierer geben wir außerdem immer einen kräftigen Schuss Apfelessig in die Weichspülkammer. Praktisch, da er in so gut wie jedem Haushalt zu finden, und auch noch wirklich günstig ist! Und keine Sorge, die Kleidung riecht danach nicht nach Essig, aber wie durch Wunderhand werden schlechte Gerüche so oft neutralisiert, da Bakterien abgetötet werden. Besonders effektiv ist dies bei möglichst heißen Waschtemperaturen (dabei aber unbedingt auf das Material achten. Mehr dazu findest du in unseren Pflegeanleitungen.) Alternativ kann auch Natron bzw. eine Mischung aus Backpulver und Essig verwendet werden. Vor allem für weiße Wäsche ist dies super, da diese Hausmittel auch ein wenig aufhellen. Und Backpulver und/oder Natron hat man ja auch meistens zu Hause.
Noch einmal in die Waschmaschine geben
Im Grunde wollen wir damit nur sagen: Einmal ist hier manchmal leider keinmal. Nicht aufgeben, wenn es nach dem ersten Mal nicht geklappt hat. Gerne eine der anderen Methoden probieren – und dann eventuell noch einmal waschen (je nach aktuellem Geruch kann man sich jetzt aber auch trauen, andere Teile mit in die Trommel zu geben).
Die Wäsche auslüften, um Gerüche zu entfernen
Vor allem Wolle und Teile, die ganz besonders „alt“ riechen sollten erst mal an die frische Luft. Das Lüften kann wahrlich Wunder wirken und ist ganz nebenbei noch super für Kleidungsstücke oder Accessoires, die überhaupt nicht in die Waschmaschine dürfen (wie Loden-Mäntel, Lederteile oder riesige Pelzungetüme). Gerne auch mal mehrere Tage an der frischen Luft lassen. Dabei nur nicht zu lange in die Sonne hängen, um (partielles) Ausbleichen zu verhindern.
Die Wäsche einfrieren, um Gerüche zu neutralisieren
Vor allem für Leute mit großer Kühltruhe ein super Tipp: Das Vintagestück erst mal bei -18° Celsius ein paar Tage ruhen lassen. Achtung aber bei Kühltruhen mit Eigengerüchen — wir möchten den Gestank ja loswerden und nicht durch Lebensmittelgeruch ersetzen. Außerdem sollten die Lebensmittel gut verpackt sein, um nicht den Geruch des Kleidungstücks anzunehmen.
Die Wäsche besprühen
Eigens erfundene Geruchsneutralisierer helfen dabei, Stücke schnell wieder auf Vordermann zu bringen. Ideal für Teile, die nicht gewaschen werden dürfen und nach dem Aushängen immer noch leicht „müffeln“. Bitte unbedingt darauf achten, möglichst natürliche Sprays zu kaufen (oder selbst aus ätherischen Ölen herstellen). Alternativ kann auch klarer Alkohol verwendet werden.
Die Kleidung mit heißem Dampf behandeln
Durch Hitze und Dampf werden nicht nur Keime und Bakterien abgetötet, sondern auch schlechte Gerüche entfernt. Beim Steamen und Dampfbügeln nur unbedingt viel lüften, da vor allem stark riechende Kleidungsstücke ihren Geruch sonst im ganzen Raum verteilen.
Gerüche mit Kaffee neutralisieren
Um Taschen wieder auf Vordermann zu bringen, kannst du Kaffeepulver verwenden: Entweder Kaffeepads oder Filter mit getrocknetem Kaffeesud. Der Kaffeegeruch wird neutralisieren.
Schlechte Gerüche und ihre Ursachen
Welche Schlechten Gerüche sind die häufigsten?
- Zigarettengeruch
- Essensgeruch
- Schweißgeruch
- Modergeruch
- “Alter” Geruch
- Chemiegeruch in neuer Kleidung
Spezielle schlechte Gerüche entfernen
Zigarettengeruch und Essensgeruch entfernen
Unangenehme Gerüche können mehrere Ursachen haben. Rauch oder Essensgeruch sind oft temporär und können durch das einfache Waschen und kurzes Auslüften neutralisiert werden. Nur kalter Rauch ist oft hartnäckiger und bleibt länger in Kleidungsstücken haften. Das Entfernen wird hier ein wenig mehr Liebe benötigen. In diesem Fall empfehlen wir die oben genannten Methoden zu probieren.
Schweißgeruch aus Kleidung entfernen
Schweißgeruch entsteht durch geruchsintensive Bakterien. Auch hier hilft oft das einfache Waschen in der Maschine. Es kann aber vorkommen, dass Kleidung auch nach dem Waschen noch ein wenig “müffelt”. Dies kann passieren, wenn du zu geringe Waschtemperaturen gewählt hast. So wurden diese Bakterien nicht – oder nicht gründlich genug – entfernt und riechen weiterhin. Nach intensivem Schwitzen würden wir daher empfehlen, Kleidung so heißt wie möglich zu waschen (dabei unbedingt auf das Material achten! Mehr dazu in unseren Pflegeanleitungen). Sollte der Geruch immer noch nicht verschwinden oder heiße Waschtemperaturen einfach nicht möglich sein, kann ein wenig Essig nachhelfen. Dieses Hausmittel tötet Bakterien ab und neutralisiert so den Geruch. Gib einfach einen Schuss Apfelessig (oder Backpulver bzw. Natron) in die Kammer für den Weichspüler.
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Modergeruch entfernen
Modergeruch in Kleidung kann dagegen dadurch entstehen, dass die Kleidung nach dem Waschen nicht genug Luft bekommt. Ein Beispiel wäre, dass du sie zu lange im nassen Zustand in der Waschmaschine liegen lässt oder dass sie beim Aufhängen zu wenig Platz hat. Dies kannst du ganz einfach vermeiden, indem du deine Wäsche rasch aus der Maschine nimmst und an der Wäscheleine darauf achtest, dass sich die Kleidung nicht berührt.
Alten Geruch aus Kleidung entfernen
Der unangenehme, alte Geruch, der oft in Vintagekleidung sitzt, kommt vom langen Lagern – meist in etwas feuchter Umgebung. Sporen von Schimmelpilzen könnten die Ursache sein. Auch hier gilt daher: Wäsche so heiß wie möglich waschen (auf das Material achten!), mit Essig und/oder Backpulver nachhelfen und die Kleidung wenn möglich in der Sonne trocknen. Den Vorgang bei Bedarf wiederholen. Bei besonders schlimmen Gerüchen vor dem Waschen erst mal ein paar Tage an die frische Luft hängen. Danach waschen und den Vorgang bei Bedarf wiederholen. In manchen Fällen kann dies eine wirklich aufwändige und langwierige Prozedur werden. Aber oft ist es das ja wert <3
Chemiegeruch auch Jeans und anderer Kleidung entfernen
Super billige Fast Fashion (häufig Jeans) können durch die Behandlung wirklich sehr unangenehm nach Chemie riechen. Ein Weg daran vorbei ist natürlich, sich ausschließlich Second Hand Kleidung zu kaufen (zum Beispiel in unserem Vintage Onlineshop). Wenn du aber trotzdem irgendwie an Kleidung kommen solltest, die fürchterlich nach Chemie riecht, probiere die Tipps und Tricks oben. Vor allem Essig und Backpulver sollten auch hier kleine Wunder wirken.
Wer sich gar nicht erst auf komplizierte Geruchsentfernungsmethoden einlassen möchte, kann sich auch einfach bevorzugt in Secondhandläden umsehen, die ihre Kleidung zuvor waschen bzw. reinigen.
Wir bei Dogdays Vintage verkaufen beispielsweise ausschließlich gewaschene Vintageware (außer Teile, die nicht gewaschen werden dürfen. Diese werden durch Hitze desinfiziert), weshalb der typische „alte“ Geruch in keinem der Schätzen zu finden ist.
Mehr nützliche Tipps und Tricks zum Thema Waschen findest du in unserem Care-Guide.
Credits:
Idee: Dogdays of Summer | Text: Diana Ranegger