Heute beschäftigen wir uns mit einem wichtigen Thema der Modeindustrie: Greenwashing. Was ist Greenwashing und warum ist es so einfach für Unternehmen, Greenwashing zu betreiben? Wie kann ich Brands vermeiden, die Greenwashing betreiben? Diese und weitere Fragen klären wir in diesem Blogpost.
Was ist Greenwashing?
Greenwashing ist eine Form von Marketing, das darauf spezialisiert ist, Marken oder Firmen grüner und nachhaltiger wirken zu lassen, als sie eigentlich sind. Die Kundschaft soll glauben, ein umweltfreundliches und fair produziertes Produkt vor sich zu haben, auch wenn in der Realität genau das Gegenteil der Fall ist.
Warum können Unternehmen so einfach Greenwashing betreiben?
Wörter wie “nachhaltig”, “umweltfreundlich” und “fair” haben keine durchdefinierte Bedeutung. Es gibt keine übergeordnete Instanz, die kontrolliert, ob die Brands gewisse Standards erfüllen oder nicht. Daher können sich auch Fast Fashion Unternehmen “sustainable” oder “conscious” auf die Fahnen schreiben, ohne dafür bestraft zu werden. Dies führt dazu, dass es immer mehr “nachhaltige” Unternehmen oder “conscious” Kollektionen gibt — leider mit wenig bis gar nichts dahinter. Eine Tasche aus Baumwolle kann als “nachhaltige Alternative zu Plastik” beworben werden, aber aus pestizitverseuchter Baumwolle bestehen und somit alles andere als nachhaltig sein.
Wie kann ich Greenwashing Brands vermeiden?
In einer idealen Welt würde es Greenwashing gar nicht geben und die folgenden Tipps wären obsolet. Da dies aber aktuell leider nicht der Fall ist, hier ein paar Punkte, die ihr beachten könnt:
- Schau ein wenig hinter die Kulissen: Gibt es nur ein paar Buzzwords wie “conscious” und “fair” oder wird genau beschrieben, wie das Unternehmen nachhaltig agiert?
- Dig a little deeper: Ist die Brand eigenständig oder gehört sie einem großen Konzern? Und ist dieser nachhaltig?
- Kontrolle: Gibt es Zertifikate? Gibt es Überprüfungen unabhängiger, dritter Parteien?
- Die Preisfrage: Ist der Preis zu gut, um wahr zu sein? Ist er lächerlich klein? In den meisten Fällen bezahlt dann jemand anderes für dich — und das ist nicht die Brand selbst.
3 Red Flags, die dich Greenwashing erkennen lassen
Nur wenig nachhaltige Kollektionen unter vielen 🚩
Ein sicheres Zeichen für Greenwashing: Wenn ein Unternehmen viele konventionelle Kollektionen veröffentlicht und hie und da mal eine “nachhaltige” darunter ist. Ja, ein Umstieg geht natürlich nicht von heute auf morgen. Meist haben diese “fairen” oder “conscious” Kollektionen aber nur den Zweck, die Kundschaft davon zu überzeugen, dass sie grundsätzlich ein nachhaltiges Label sind und man mit gutem Gewissen bei ihnen kaufen kann.
Angeblich nachhaltige Materialien aber keine Zertifikate 🚩
“Aus nachhaltigen Materialien” oder “fair hergestellt” ist schnell geschrieben. Ohne entsprechende Zertifikate kannst du dir aber nicht sicher sein, ob die Werte wirklich stimmen. Baumwolle ist nicht immer nachhaltig, nur weil sie pflanzlich ist — hier solltest du besser doppelt kontrollieren. Das GOTs-Zertifikat beispielsweise garantiert Bioqualität entlang der gesamten Lieferkette.
Die Brand Identity ändert sich, das Produkt bleibt gleich 🚩
Das Logo der Brand wird mit einem Mal grün, der Markenname ändert sich, die Verpackung zeigt Blätter und wirft mit Buzzwords wie “vegan” oder “eco” um sich? Wenn sich nicht gleichzeitig das Produkt ändert, sollten all deine Alarmglocken schrillen. Hier hat die Marketingabteilung eindeutig versucht, die Firma grüner zu machen, als sie eigentlich ist.
Secondhand ist und bleibt die nachhaltigste Alternative
Credits:
Text: Dogdays of Summer | Fotos: pexels.com