Es ist Donnerstag, der 8te März. Es ist Weltfrauentag. Wir werfen uns in unser bestes Empower Women Shirt, setzen #femalforce unter unsere Instagramposts. Wir fühlen den Zusammenhalt, eine drängende Bewegung die sich bis an unsere Landesgrenzen ausbreitet und dann, kurz davor stoppt. Und ja, kein Aspekt der Frauendebatte darf es je satt sein, diskutiert zu werden, aber einer liegt uns ganz besonders am Herzen. Daher möchten wir heute jemanden unsere Stimme leihen: Den Frauen über die am Weltfrauentag niemand spricht.
Einer der Gründe warum wir Dogdays of Summer gegründet haben war – und ist – dass uns bewusst wurde: Wir sind privilegiert. Wir mit unseren Begünstigungen und Auswahlmöglichkeiten sind die, die durch ihre Handlungen die Welt verändern können. Ob Apfel oder Avocado, ob Amazon oder Greisslerei ums Eck, ob Fast-Fashion oder Second-Hand. Die Entscheidungen die wir täglichen treffen bestimmen Angebot und Nachfrage. Deine Wahl bestimmt ob eine Frau am Ende der Produktionskette 12 oder 8 Stunden an ihrer Nähmaschine sitzt. Das monotone Brummen der Geräte als Soundtrack ihres Alltags.
Die ungleiche Waage
Im Durchschnitt gibt eine in Österreich lebende Person 67 Euro im Monat für Kleidung aus (Stand 2013, lt Marktmeinungsmensch.at). Der Mindestlohn für Textilarbeiterinnen in Bangladesh: 16 Euro pro Monat. Damit bezahlen sie Miete, Unterhaltskosten usw. Geld für Luxus bleibt kaum. Wir geben pro Monat das 4-fache dieses Lohnes allein für Stücke aus, die von anderen Frauen unter miserablen Umständen produziert werden. Wo bleibt da das Gleichgewicht?
Noch immer hauptsächlich Frauen in der Textilbranche
Für viele Frauen aus Drittländern ist eine Arbeit in der Textilindustrie oft die einzige Möglichkeit ihre Familie über Wasser zu halten. Junge Frauen fliehen ohne abgeschlossene Schulausbildung vom Land in die Stadt um selbstständig zu werden, eigenes Geld zu verdienen und ihre Liebsten damit unterstützen zu können. Unter Bedingungen, die wir uns kaum vorstellen können arbeiten sie rund um die Uhr. Der Output: Kleidungsstücke die einige Monate später hübsch drapiert im Fast-Fashion-Händler ums Eck hängen. Eine Wahl bleibt den Frauen dort selten. Uns schon. Daher fragen wir uns: Ist es gerecht, dass wir entscheiden können und andere nicht?
Was können wir am Weltfrauentag nun tun?
Es ist Donnerstag, der 8te März. Es ist Weltfrauentag. Vieles ist zu zelebrieren, noch mehr zu bemängeln und zu vielem müssen wir lautstark unsere privilegierten Stimmen erheben. Heute ist der Tag, an dem Gesprochenes gehört wird. Es ist Zeit, die Bewegung unsere Landesgrenzen fluten zu lassen. #Thefutureisfemale für alle Frauen. Ob zehn Meter, oder 10 000 Kilometer entfernt.
Und denken wir beim nächste Mal doch zweimal nach. Werden wir uns bewusst, wie privilegiert wir sind. Jede einzelne unserer Entscheidung beeinflusst etwas. Also nutzen wir diese doch um etwas Gutes zu tun. Nutzen wir sie um jemanden unsere Stimme zu geben: Den Frauen über die am Weltfrauentag niemand spricht.
Wer sind für euch die Frauen über die am Weltfrauentag niemand spricht? Schreib uns doch einfach auf Instagram oder unserem Blog, wir freuen uns deine Meinung dazu zu hören! :)
Einen wunderbaren Weltfrauentag ihr Lieben!
Noch ein paar Ideen von uns:
Wenn du Second-Hand oder Vintage-Kleidung kaufst setzt du damit ein starkes Zeichen gegen die Ausbeutung von minderprivilegierten Frauen. Doch ein weiterer Weg kreativ deine Unterstützun zu zeigen, ist selbst Hand anzulegen. Nimm mal wieder Schere und Stoff in die Hand und lass deine linke Gehirnhälfte zu Höchstformen auflaufen.
Wir haben vier unser liebsten Fashion-DIYs auf unserem Blog zusammengesammelt, um dir eine Inspiration zum Widerstand im Kleinen geben zu können. Die Projekte sind in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen, aber auf jeden Fall für Nähanfängerinnen geeignet. Also leg los! Und wenn du etwas Schönes zauberst, verlink uns doch mit @dogdays_of_summer, damit wir deine Kreation auch bestaunen können.
Einfache Fashion-DIY Ideen zum Weltfrauentag
Shirt mit ausgeschnittenen Seiten DIY //Minimal Lace Bralette DIY // Berry Tunic DIY // Pentagram Bra DIY
Text & Idea: Clarissa Kober
Quellen:
httpss://bangladesch.org/bangladesch/wirtschaft-und-armut/textilindustrie/textilarbeiterinnen-in-bangladesch.html (08.März 2018)
https://www.marktmeinungmensch.at/studien/einkauf-und-wahrnehmung-von-bekleidung-und-mode-in/ (08.März 2018)
Nicht jedem ist bewusst, wie sehr man als europäische/r KonsumentIn das Leben von Frauen in Entwicklungsländern durch bewussten Einkauf/Verzicht auf in Sweat Shops hergestellter Kleidung beeinflussen bzw. verbessern kann…daher: Weise Worte über ein Thema, dem in der Gesellschaft noch immer viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird :)
P.S.: Das weinrote Kleid ist soo schön ♥ Für mich das tollste Kleidungsstück des gesamten Blogs. Gibt es das evtl. noch zu kaufen oder nur noch zum Nachnähen ;)
Dankeschön, freut uns sehr zu hören! <3
Wegen dem roten Kleid: Oh, vielen lieben Dank, das ist wirklich lieb von dir! Leider gibt es das aktuell nur zum Nachnähen. Wir garantieren dir aber, dass es super-einfach ist! :) Und wer weiß, vielleicht gibt es ein Ähnliches ja doch irgendwann mal, hihi :)
Gerne :)
Kein Problem, vielleicht werd’ ich es wirklich einmal nachnähen und dann hoffen, dass es so schön wird wie euer Modell ;)
Unbedingt und wir glauben da ganz fest daran :)